Dienstag, 16. November 2010

Gougane Barra

Zeit der kürzer werdenden Tage, Zeit der fallenden Blätter und schillernden Herbstfarben, die sich so langsam in eine verwunschene Welt zwischen warmen sonnengetünchten Feldern und kaltem Raureif verwandeln. So bunt wie die herbstliche Landschaft Irlands soll dieser Blog, welcher die Natur Irlands zu Thema haben soll, beginnen.

Ein Naturpark, der zu ausgedehnten Herbst-Wanderungen einlädt, ist Gougane Barra im County Cork. Der Gougane Barra Forest Park befindet sich ca. 5 km westlich von Ballingeary an der R584 Schnellstraße nach Bantry. Von Cork aus muss man mit etwa 60-75 Minuten Fahrtzeit rechnen. Die Reise führt durch das sehenswerte und einsame Lee-Valley, vorbei and mystischen Seen und Wäldern. Ein reizvoller Zwischenstopp zwischen Sleaveen West und Tullatreada ist ein ungewöhnlicher See namens Gearagh, der voll mit Baumstümpfen ist, so wie man sich die Landschaft nur aus Elfenmärchen vorstellen kann.

Der Name Gougan Barra oder Guágan Barra (Irische Schreibweise) entstammt von heiligen St. Finbar, welcher im 6. Jahrhundert dort ein abgelegenes Koster auf einer kleinen Insel erbauen ließ. St. Finbar wurde in Bandon geboren und wurde später Bischof von Cork und ist seither Schutzheiliger für die Stadt und Diözese Cork. Die noch vorhandenen Ruinen und kleine Kapelle im Zentrum der kleinen Insel gehören jedoch nicht mehr zu St. Finbar’s Kloster aus dem 6. Jahrhundert, sondern wurden um 1700 von Pastor Denis O’Mahony errichtet, welcher wie St. Finbar dort seinen Lebensabend in mönchischer Entsagung verbrachte. Die Hauptattraktion der Gegend um Gougane Barra ist neben der pittoresken Kapelle ein wunderschöner Wald mit unzähligen Wanderwegen für Jung und Alt. Man kann direkt auf den gebührenpflichtigen Parkplatz im Wald fahren oder gebührenfrei am Guogane Barra Hotel parken und von dort aus ca. 15 min entlang des Sees zu den Wald-Wanderpfaden spazieren.



Die Gegend um Gougane Barra (sowie ganz Süd-Cork, Süd-Kerry und die Dingle Halbinsel) besteht aus rotem Sandstein. Die charakteristischen Gesteinsschichten sieht man deutlich an den Berghängen an der Spitze des Gougane Barra Tales. Der ca. 12 m tiefe See im Tal liegt in einem Gesteinsbecken, welches während der Eiszeit ausgehöhlt wurde. Man trifft dort auch auf Ursprünge des Flusses „Lee“, welcher durch Cork fließt, sich zweiteilt und somit die Innenstadt zu einer Insel macht. Der Park umschließt 142 Hektar Wald. Interessanterweise war die Gegend bis 1938 nahezu baumlos. Erst als ein groß angelegtes Aufforstungsprogramm begann wurden Drehkiefer, Fichte und Lärche gepflanzt – alle mitsamt Baumgattungen die in nahrungsarmen Böden gedeihen und harschen Wind- und Wettereskapaden standhalten.

Mit etwas Glück kann man Otter und Hermelin beim Jagen zusehen. Der nachtaktive Dachs, Füchse und Hasen sind alle reguläre Gäste des Parks. Besonders viele Vögel nennen den Wald ihr Eigen. So trifft man dort auf die Tannenmeise, Zaunkönig, Rotkelchen, Holztaube, Amsel, Weidenlaubsänger, Fitislaubsänger, Trauerbachstelze, Gebirgsstelze, Kuckuck, Drossel und Star. Braunkopfammer, Kormoran, Fischreiher, Moorhühner und Schwäne findet man in der Nähe des Sees.

Die zerklüftete Landschaft um den See und der zauberhafte Wald, der seinen besonderen Reiz bei Sonnenaufgang und Untergang zur Geltung bringt, wenn die Sonnenstrahlen durch die Wimpel der Bäume und Tannen fallen, sind ein ideales Ausflugsziel für Familien und Wanderfreunde. Gut beschilderte Wanderwege und spektakuläre Aussichtsplattformen lassen keine Langeweile aufkommen. Im Frühjahr und Sommer ist die kleine Kapelle ein Geheimtipp für romantische Hochzeiten.

Weitere Bilder und Informationen über Gougane Barra:

Gougane Barra Bilder

Gougane Barra Website

Anfahrt von Cork



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